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Ina Haug ist Mit-Gründerin von improveMID und schreibt in unserem Blog darüber, wie Sie als Selbständige die eigene psychische Gesundheit schützen können.

Ein paar Fakten vorweg:

  • im 3. Quartal 2022 sind die Krankmeldungen wegen psychischer Gesundheit laut DAK
    um 34% gestiegen
  • laut der Deutschen Rentenversicherung sind psychische Erkrankungen die Hauptursache für den Eintritt in die Frührente
  • eine Studie von der Techniker Krankenkasse fand heraus, dass die Arbeit für 47% der Befragten der größte Stressfaktor ist

Diese Zahlen zeigen, dass psychische Gesundheit in der Arbeitswelt generell ein großes Thema ist und sicher kennst auch du Phasen, in denen es dir bei der Arbeit nicht so gut geht. Mit improveMID haben wir daher ein Tool entwickelt, das Unternehmen und Arbeitgebenden eine Analyse der mentalen Gesundheit von Mitarbeitenden ermöglicht. Das anonyme Tool ermittelt in einer Online-Umfrage zentrale Belastungen am Arbeitsplatz. So können wir für jedes Team eine Übersicht darüber geben, wie hoch der Belastungsgrad ist, wo Kernbelastungen und -ressourcen liegen und praxisorientierte Tipps zur Umsetzung liefern.

Wir kennen allerdings nicht nur die Mitarbeitenden-Perspektive, sondern wissen auch wie belastend das Leben als Selbstständige & Unternehmerin für die psychische Gesundheit sein kann. Wer sorgt sich um das Wohlergehen einer Selbstständigen? Wer schaut darauf, dass es einem Coach, der oder die sich jeden Tag um andere Menschen kümmert, gut geht? Wer achtet darauf, dass Gründerinnen und Gründer nicht bis zur Erschöpfung arbeiten?
Eine mögliche Antwort: jede und jeder ist selbst dafür verantwortlich, eine gesunde Arbeitsweise zu entwickeln und auf sich zu achten. Das klingt sehr eigenverantwortlich und „selbstständig“, aber so einfach ist es meist leider nicht.

Meiner Erfahrung nach geht man mit sich selbst oft deutlich strenger um als mit anderen. Man erlaubt sich weniger Urlaub, man hat ein schlechtes Gewissen, wenn man mal früher Schluss macht und klar, auch am eigenen Geburtstag wird noch kurz was gearbeitet.

Zwischenfazit: Selfcare ist wichtig, aber nicht immer leicht umsetzbar.

Ich bin dankbar dafür, dass ich im Team gegründet habe, denn Team-Care ist einfacher als Self-Care: wir drei Gründerinnen achten stark aufeinander und schicken uns gegenseitig früher in den Feierabend oder morgens zurück ins Bett, wenn es einer mal nicht gut geht.
Ich erinnere mich an eine Situation im Juli dieses Jahres: ich hatte eine sehr arbeitsreiche Phase und auch privat einiges zu regeln und war irgendwann ziemlich am Ende. An einem Montagmorgen traf ich mich mit Marion und Diana zum Daily und die sprachen dann mal ein Machtwort – 1 Stunde später lag ich mit einem guten Buch im Freibad in der Sonne.

Die Hauptgründe für Stress bei der Arbeit sind Leistungsdruck, Zeitdruck und hoher Workload. Ich fürchte, dass das jeder Selbstständigen, Gründerin und Unternehmerin nur zu bekannt vorkommt, denn wenn man alles selbst machen muss und das am besten sofort, dann ist hoher Workload, Leistungs- und Zeitdruck kaum zu vermeiden.

Also was genau kann man als Selbstständige tun, um die eigene psychische Gesundheit zu schützen?

  1. Nimm dich selbst genauso ernst wie andere, achte auf dich!

Um das eigene Wohlbefinden nicht aus den Augen zu verlieren, hilft ein wöchentlicher Stress-Check. Nimm dir an einem Tag (wir empfehlen den Freitag) 10 Minuten Zeit, um deine Woche zu reflektieren. Schau dir hierfür nicht nur an, was du geschafft hast und was nicht, sondern überlege auch: „Wie hoch war mein Stress-Level diese Woche?“ und „Wie hoch war mein Selfcare-Level diese Woche?“. Denn wichtig ist, dass du dir auch in stressigen Phasen genug Ausgleich und Regenerationszeit gönnst, um in Balance zu bleiben. Wenn du in einer Woche merkst, dass die Balance in die falsche Richtung kippt, dann nimm dir konkrete Dinge für die kommende Woche vor, um dies zu ändern, wie ein Spaziergang in der Mittagspause oder eine Verabredung zum Yoga mit einer Freundin.

  1. Hör auf die Personen in deinem engen Umfeld: die merken es früher, wenn ihr euch durch Stress verändert

Die Menschen, die du tagtäglich um dich hast (auch wenn es nur virtuell ist), merken es meist früher, wenn der Stress bei dir überhandnimmt und anfängt dich zu verändern. Höre auf sie, wenn sie sich Sorgen machen. Ist man einmal im Hamsterrad des Alltagsstresses gefangen, wird man blind für solche Veränderungen.

  1. Tausche dich mit anderen Selbstständigen aus

Es hilft ungemein zu wissen, dass man mit seinem Problem nicht allein ist. Sprich daher mit anderen Selbstständigen, Unternehmerinnen & Gründerinnen darüber, wie es dir bei deiner täglichen Arbeit geht, was deine aktuellen Challenges sind und was du bereits gelernt hast. So könnt ihr euch gegenseitig ermutigen und supporten.

In diesem Artikel von der FAZ gibt es noch mehr interessante Fakten rund um psychischen Stress bei der Arbeit.

Über die Autorin:

Ina Haug
B. Sc. Psychologie, M. Sc. Wirtschaftspsychologie
Mit-Gründerin von improveMID
https://www.improvemid.de/
ina.haug(at)improvemid.de

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