Anne Rübsam-Rivierre, Work’n’Kid – Coworking mit Kind
Gründungsjahr 2019, Branche: Coworking mit Kinderbetreuung
Beruflicher Werdegang bis zur Gründung
2008 habe ich an der Humboldt Universität zu Berlin mein Magister in Skandinavistik, Amerikanistik und Politikwissenschaften abgeschlossen. Zu meinem Studium gehörten ebenfalls zwei Erasmus-Aufenthalte an den Universitäten von Oslo sowie Paris. Nebenbei arbeitete ich als freie Mitarbeiterin u.a. im Goethe-Institut Paris (Kultur- und Programmabteilung). Diese Arbeiten neben dem Studium haben mir so viel Freude bereitet und mich inspiriert, dass ich mich entschloss, einen Werdegang als Projektmanagerin einzuschlagen. So führte mein Weg über bekannte Marketing- und Eventagenturen, von Media Consulta über VOK DAMS bis hin zu Vagedes&Schmid. Der zeitintensive Beruf des Senior Account Lead ist sehr vielseitig und gab mir zudem die Möglichkeit, verschiedenste Projekte und Kund*innen zu betreuen.
Warum haben Sie sich selbständig gemacht?
Im Jahr 2012 wurde mein erstes Kind geboren. Vier Jahre später erblickte mein zweiter Sohn das Licht der Welt. Immer mehr merkte ich, dass Vereinbarkeit von Familie und Vollzeitberuf sehr kräftezehrend und klischeebehaftet ist. Schon allein durch das viele Reisen und die benötigte Flexibilität, die mir meine beiden Leidenschaften – Familie und Beruf – abverlangten, war ich sehr gefordert. Und ich fragte mich, ob man beides nicht besser miteinander verbinden könnte? Mit einem weiteren Mehrwert? Dieses in den bestehenden Unternehmensstrukturen einzubinden, war wenig erfolgreich. So entstand die Idee, selbst agile Arbeitsplätze mit flexibler Kinderbetreuung für Gleichgesinnte zu schaffen.
Was ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?
Ganz klar: Work-Child-Balance. Und Authentizität.
Vereinbarkeit von Individualität, Flexibilität und Kinderfreundlichkeit an einem Ort. Bei der das Netzwerken von Gleichgesinnten in einer weltoffenen, kiezorientierten Community möglich ist. Und das alles professionell und menschlich.
Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?
Als erfahrene Projekt Managerin habe ich die Vorteile eines strukturierten und organisierten Arbeitens bereits mitgebracht. Auch kalkulatorische Aufgaben waren mir nicht fremd. Dennoch, mit der Gründung eines Unternehmens hatte ich bis dato noch gar nichts am Hut. Es stellten sich mir Fragen wie: Wie melde ich mich an? An welche offiziellen Stellen muss ich denken? Welches sind meine rechtlichen Aufgaben als Unternehmerin? Welcher Genehmigungen bedarf es? Welche Förderungsmaßnahmen gibt es? Wie bekomme ich Unterstützung?
Danach ging es vor allem um die Themen wie Netzwerken, sprich auf dem Laufenden zu bleiben, Erfahrungen zu sammeln und unterschiedliche Geschäftsbereiche auszubauen. Schlagwörter wie Webseitenwartung, kontinuierliches Marketing, den direkten Kund*innenkontakt und der Buchhaltung/ Controlling fallen mir hier ein.
Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß? Was möchten Sie anderen Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Besonders Freude bereitet mir, meinen eigenen Ideen freien Lauf zu lassen und mich auszuprobieren. Ohne äußerliche Bremsen. Alleine gründen ist jedoch auch eine Herausforderung und braucht starke Nerven und eine gute Organisation. Ich würde jeder Person empfehlen sich beratende Hilfe – wie von der Gründerinnenzentrale – sowie aktive Hilfe von Freunden*innen und Interessierten (z.B. Praktikant*innen, Freiberufler*innen etc.), zu holen und ein Netzwerk zu schaffen. Und natürlich den eigenen Mann auch an der Care-Arbeit zu beteiligen.
Was bedeutet für Sie Erfolg?
Zufriedenheit – meine, die meiner Familie und den Menschen um mich herum.
Work’n’Kid – Coworking Space mit Kinderbetreuung
Schreinerstraße 58
10247 Berlin
Telefon: 030-55 47 45 90
Webseite: www.worknkid.de
E-Mail: info@worknkid.de