Inga Mücke von ildsjeler.studio

Foto © Cherie Birkner

Gründungsjahr 2022, Branche: PR, Kommunikation, Journalismus

Beruflicher Werdegang bis zur Gründung

Im ersten Bildungsweg habe ich ein BWL-Studium in den Schwerpunkten Controlling und Marketing erfolgreich abgeschlossen. Anschließend war ich als Kommunikationsberaterin und Projektmanagerin in verschiedenen Agenturen wie Scholz & Friends Hamburg tätig. Den Sprung aus der Agenturwelt auf die Unternehmensseite habe ich bei fritz-kola in Hamburg gewagt. Dort habe ich neben dem Vertriebsinnendienst und der Produktionsplanung auch im Bereich Marketing die PR mit aufgebaut. Parallel dazu habe ich an der Freien Journalistenschule Berlin ein Journalismus-Studium absolviert. Um nach diesem Abschluss noch tiefer in die Kommunikation und PR einzusteigen, bin ich 2012 nach Berlin gezogen und war wiederum in verschiedenen Agenturen, vorrangig mit Fokus auf Startups und Tech, unterwegs – wie Mashup Communications, Laika Communications und orangeblue. Innerhalb dieser Anstellungsverhältnisse bin ich von der Junior Beraterin zur Senior Beraterin mit Team Lead-Funktion gewachsen und habe auch Trainees ausgebildet. Anfang 2019 habe ich den ersten Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und neben einer Teilzeit-Anstellung erste Freelance-Projekte umgesetzt. Im Zuge dessen bin ich zur ehemaligen Bio-PR Agentur sieben&siebzig gekommen und dort als operative Geschäftsführerin eingestiegen, um die Agentur zu übernehmen bzw. habe ich Anfang 2022 unter neuem Namen (aber mit dem verbliebenen Kundenstamm) als ildsjeler.studio ausgegründet.

Warum haben Sie sich selbständig gemacht?

Dinge anders machen, neu denken und mich persönlich freier zu entwickeln – diese Gedanken haben mich einige Jahre begleitet. Es fehlte mir aber das Selbstvertrauen und der Mut, den eigenen Weg zu gehen. Als ich 2015 meinen Hund aus dem Tierschutz adoptiert habe, brachte er einige Steine ins Rollen. Ich wollte mir bzw. uns eine gute Work-Life-Balance schaffen und gemeinsam mit Unternehmen, Menschen und Projekten arbeiten, hinter deren Mission und Vision ich zu 100 Prozent stehen kann. Als operative Geschäftsführerin von sieben&siebzig war damit ein erster Schritt gemacht, da meine dortige Position von Anfang an darauf ausgelegt war, dass ich die Agentur gesamt bzw. in Teilen übernehmen werde. Aber auch die Kundenstruktur bzw. die Haltung, ausschließlich für bio-zertifizierte Marken und gemeinwohlorientierte Projekte und Organisationen zu arbeiten, gab mir das Gefühl, endlich anzukommen. Und mit der Ausgründung bin ich einen weiteren Schritt gegangen, weil nun mein gesamtes Handeln auch meine eigene Handschrift trägt.

Was ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?

Als Beraterin für PR, Storytelling und Branding arbeite ich seit mehr als 15 Jahren national als auch international, für Unternehmen und Organisationen, in Agenturen und selbstständig in den Bereichen (Green) Tech, urbane Kreislaufwirtschaft, Kunst und Kultur, Mode, Design sowie Food und Lifestyle. Der Fokus meiner Arbeit liegt in der Frage, wie sich die Facetten von Nachhaltigkeit mit individuellen Zielen und Bedürfnissen vereinbaren lassen. Dafür braucht es vor allem starke Narrative, Synergien und sichtbares Engagement. Mit Blick für‘s große Ganze bringe ich sinnstiftende Marken, Menschen, Projekte und Orte zusammen, um zu inspirieren, komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen und somit Veränderungen anzustoßen.

Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?

Das größte Kopfzerbrechen bereitete mir tatsächlich die Finanzierung der Agenturübernahme bzw. die Auszahlung der Agenturinhaberin und das Verständnis aller rechtlichen Komponenten innerhalb des Prozesses.

Aktuell bereiten wir das neue Geschäftsjahr vor, was einher mit einer intensiven Akquise geht. Allerdings werden bedingt durch die Pandemie und weltpolitische Lage neue Kommunikationsbudgets eher vorsichtig vergeben. Und das spüren auch wir sehr deutlich.

Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß? Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht?

Von der Zusammenarbeit auf Augenhöhe in den Projekten, Beratung und kreativen Spielwiesen bis zur Zusammenarbeit mit unserer Steuerberatung und das Dazulernen in den rechtlichen Komponenten – füllt mich eigentlich alles sehr positiv aus und fordert mich jeden Tag. Trotz meiner professionellen Expertise, meines wissenschaftlichen Hintergrunds und Lebenserfahrung lerne ich jeden Tag dazu und genieße es, mich mit so vielen unterschiedlichen Menschen auszutauschen.

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Erfolg hat für mich viele Gesichter – zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit einem tollen Team oder wenn sich am Ende eines Projektes alle Beteiligten mit den Ergebnissen und der Zusammenarbeit wohlgefühlt haben und ein Austausch auf Augenhöhe stattgefunden hat. In meiner Selbstständigkeit bedeutet Erfolg für mich aber auch ebenso, bei mir zu sein und genügend Raum für Kreativität, neue Perspektiven und Inspiration zu haben.