Mareike Günsche, Aspectus – THE HUMAN PERSPECTIVE
Gründungsjahr 2017, Branche: Fotografie/Visualisierung
Beruflicher Werdegang bis zur Gründung
Seit Mareike Günsche zu ihrem sechsten Geburtstag ihre erste Kamera geschenkt bekam, gehört das Fotografieren zu ihrem Leben. Der Wunsch, Fotografie zu nutzen um Geschichten zu erzählen, führte über ein Volontariat als Pressefotografin in einer Agentur für tagesaktuelle politische Nachrichten zum Fotojournalismus-Studium. Anschließend arbeitete sie häufig im Ausland im Bereich dokumentarische Fotografie und Portrait-Fotografie. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Medien veröffentlicht und weltweit ausgestellt und erhielten etliche Auszeichnungen, wie zum Beispiel den Canon Profiförderpreis für junge Fotograf*innen. Ihr Fokus liegt oft auf marginalisierten Gruppen, Menschen, deren Stimme viel zu wenig in den regulären Medien gewürdigt wird. Kooperations-Partner sind häufig Nicht-Regierungs-Organisationen. Um mehr über diese Arbeit zu lernen, absolvierte sie ein Master-Programm mit dem Schwerpunkt Humanitäre Arbeit/Internationale Beziehungen. Mit ihrer „neuen“ Selbständigkeit verbindet Mareike Günsche beiden Leidenschaften: Fotografie und Empowerment. Ihr Ziel ist es, durch partizipative Projekte Geschichten in einer positiven Bildsprache zu erzählen, und die oft einseitige Berichterstattung um unterschiedliche Blickwinkel zu erweitern.
Warum haben Sie sich selbständig gemacht?
Die Selbständigkeit ist für mich die Möglichkeit, mir meine Schwerpunkte eigeninitiativ zu wählen, mich jedes Mal auf neue Projekte und Menschen einzulassen und gemeinsam kreativ zu arbeiten. Durch jede dieser Begegnungen lerne ich selbst dazu, ich erfahre neue Blickweisen und kann sie teilen. Eine solche Art der projektbezogenen Arbeit ist meiner Ansicht nach in einer beruflichen Selbständigkeit am besten zu verwirklichen.
Was ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?
Fotografie ist meine Leidenschaft. Mein Wunsch ist es, sie einzusetzen, um vorhandenen Hierarchien durch eine positive Bildsprache etwas entgegenzusetzen und dem Betrachtenden neue Blickweisen zu ermöglichen. Gerade in der Bebilderung von humanitären oder sozialen Projekten werden Menschen oftmals auf ihre Schwächen reduziert und so vor allem durch sie dargestellt. Mein Ansatz ist es dagegen, die Menschen in ihren Stärken zu präsentieren. Er ist partizipativ. Das heißt, ich unterrichte Fotografie und ermutige Menschen, ihre eigene Geschichte fotografisch darzustellen. Somit wird die einseitige Erzählstruktur aufgebrochen und um viele andere Blickwinkel ergänzt und erweitert.
Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?
Mein Ansatz ist neu, das heißt, ich muss meine Kunden vom Nutzen dieser neuen Sehweise für ihre Organisationen überzeugen. Da die Vorteile aber sehr eindeutig sind, hoffe ich, dass immer mehr Organisationen sich einlassen auf eine innovative und positive Bildsprache.
Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß? Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht? Was möchten Sie anderen Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Mich begeistern die Abwechslung und die zahlreichen Begegnungen, die ich durch meine Selbständigkeit erlebe. Wichtig ist für mich, in einem guten Netzwerk organisiert zu sein, in dem man sich mit Erfahrungen und Rat zur Seite steht. Das Erfolgsteam der Gründerinnenzentrale war für mich ein Anker in der Zeit der Gründung. Aus der vertrauensvollen und intensiven Zusammenarbeit mit anderen Frauen habe ich in Zeiten, die komplizierter waren, immer wieder Mut schöpfen können. Das ist auch mein Rat, den ich anderen Gründerinnen mit auf den Weg geben kann: Schafft Euch frühzeitig ein Netzwerk, nicht nur zum beruflich/fachlichen Ideenaustausch, sondern zur immer neuen Versicherung und Ermutigung, dass ihr auf dem richtigen Weg seid – auch und gerade, wenn es Schwierigkeiten oder Rückschläge gibt.
Aspectus – THE HUMAN PERSPECTIVE
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